Ich versuch mal ein paar Tips zu geben auf Grund meiner Erfahrungen nach der Ertaubung (ca. 3 Jahre her). Grundsätzlich ist es sehr gut, die Gebärdensprache zu lernen, aber nur wenige Hörende können diese Sprache und es dauert lange, bis man so kommunizieren kann, wie man es von der Lautsprache gewöhnt war (das offensichtliche Fehlen von Crash- und Kompaktkursen, die innerhalb von 3 Wochen den Stoff vermitteln, den man in üblichen Kursen in einem Jahr lernt, finde ich immer noch bedauerlich). Es gilt also Kommunikationsformen zu finden, die in möglichst allen Lebenslagen helfen. Daher sollte man immer einen Block und einen Stift dabei haben, denn das ist dann die gängiste Kommunikationsform. Wenn Ihr - Du und Deine Freunde - die Zeit bis zum Beginn des Kurses überbrücken wollt (sooo lang ja auch nicht mehr hin), dann lernt doch schon mal das Fingeralphabet. Wie das aussieht findet man sicher irgendwo im Taubenschlag und man benötigt es für jeden Kurs. Außerdem ist damit schon mal eine einfache Kommunikation möglich, ob man nun z.B lieber Bier oder Wein trinken will oder was auch immer. Dann würde ich auch anfangen zu lernen von den Lippen abzusehen. Viele Gehörlose sagen zwar das sei eine mangelhafte Kommunikationsform, aber einige Spätertaubte können damit zumindest eine einfache Unterhaltung führen - bin selbst gerade dabei dazu üben

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Schließlich würde ich mich erkundigen, ob für Dich ein CI in Frage kommt. Sprich mit Ärzten (mehr als einem!), sprich mit Gehörlosen, Spätertaubten - und bedenke: das Thema ist emotional von allen Seiten zum Teil sehr belastet, so daß man dem, was jede Seite erzählt, kritisch gegenüber stehen sollte.
Noch ein Tip: Gib Dir Zeit! Es ist nicht einfach mit dieser neuen Situation klar zu kommen (je nach Vorgeschichte). Man findet sich plötzlich in einer anderen Welt wieder. Zu lernen, sich darin zu orientieren, dauert eine Weile. Auch die Umgebung benötigt Zeit, sich auf die veränderte Kommunikationsbahn (gebärden oder schreiben statt sprechen) einzustellen.
Pnin