Hallo Nelli,
ich wünsche Dir, daß Deinem Bruder bzw. Euch bei einer der Adressen, die Bernd genannt hat, geholfen werden kann.
Problematisch ist vermutlich, daß Dein Bruder - wie Du schreibst - keinerlei Einsicht in seine Situation zeigt. Wenn er sich selbst nicht für therapiebedürftig hält - keine Ahnung, ob dann Hilfe möglich ist; denn eigentlich muß der Patient, soweit ich das weiß, ja auch wollen. Zwangstherapieren geht nicht, da hast Du recht. Nur die Zwangseinweisung bei bestehender Gefahr für sich selbst oder andere kann halt gegen seinen Willen durch- geführt werden - aber das kennt Ihr ja schon, wie Du schreibst.
Übrigens halte ich eine weitere Einstellung Deines Bruders für bedenklich; ich weiß nicht, ob Ihr ihm da etwas Gegenteiliges vermitteln könnt: Daß bei Hartz IV-Bezug keiner mehr Ansprüche an ihn stellen kann. Da soll er sich mal nicht täuschen; da wird schon auch einiges verlangt; Bewerbungen und Teilnahme an Maß- nahmen usw. Von daher ist HartzIV wirklich nur eine Notlösung und keine Dauerlösung des Problems. An Menschen, die ihm nicht liegen, wird er eigentlich immer und überall geraten, egal ob im privaten Umfeld, auf Arbeitsstellen oder in Behörden. Vielleicht schafft Ihr es, ihm das deutlich zu machen - falls er das nicht nur sagt, um Euch zu treffen, sondern das evtl. doch selbst glaubt, daß er da noch ein "Schlupfloch" hat? Wenn er das verstünde, würde er vielleicht eher begreifen, daß er dringend Hilfe braucht und daß es da keinen Weg dran vorbei gibt. Damit wäre vielleicht eine Grundvoraussetzung schon mal vorhanden - nämlich die Bereit- schaft, sich helfen zu lassen?
Ich wünsche Euch aber alles Gute und daß Ihr irgendwie Zugang zu Deinem Bruder bekommt.
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